Was hat Positive Psychologie mit Kreativität zu tun?

Eine der zentralen Theorien der Positiven Psychologie ist die sogenannte Broaden-and-Build-Theorie von Barbara Fredrickson, der führenden Forscherin auf dem Gebiet positiver Emotionen.

Fredrickson zeigte in zahlreichen Studien überzeugend, wie positive Emotionen mehrfach positiv wirken:

  • Positive Emotionen erweitern unsere Aufmerksamkeit.
    Das heißt, wir kommen aus dem Tunnelblick heraus („…wie löse ich bloß dieses Problem?“) und erweitern unseren Blickwinkel. Dieser Broadening-Effect, also die Erweiterung unserer Aufmerksamkeit, wurde in sowohl auf der Ebene der Wahrnehmung nachgewiesen - wir sehen dann buchstäblich mehr Details - als auch auf der Ebene des Denkens - wir denken "breiter" und auch mal "quer". Dadurch finden wir kreativere Lösungen.

  • Wenn Menschen regelmäßig positive Emotionen erleben, bauen sie dadurch Ressourcen auf. Das ist der Build-Effect. Die guten Gefühle helfen uns dabei, langfristig kreativer, flexibler, belastbarer und umgänglicher zu werden. Wissenschaftlich ausgedrückt: Barbara Fredrickson konnte nachweisen, dass Menschen durch positive Gefühle kognitive, emotionale und soziale Ressourcen aufbauen. Sie denken und fühlen also anders und kommen in Beziehungen besser zurecht. Das ist relevant für Führung und Selbstführung.

  • Schließlich konnte Barbara Fredrickson noch nachweisen, dass positive Emotionen negativen Wirkungen von Stress abfedern können. Das ist der sogenannte Undoing-Effect.

Dr. Daniela Blickhan Positive Psychologie

Mehr über diese Zusammenhänge finden Sie in meinem Handbuch Positive Psychologie.